Gemeinde Stuttgart

Menschen werden immer von ihrer Heimat geprägt, was man auch in den johannischen Kirchengemeinden erkennen kann. Trotz vieler "Zugereister" färbt auf die Mehrheit das Lokalkolorit nach und nach ab. Ja, manche Region prägt so sehr, dass die Bewohner dies auch in ihre neue Heimat mitnehmen. Bestes Beispiel sind dafür die Schwaben. Ihre Lebensart mit gutem Essen und noch besserem Wein lässt sich ebenso wenig ablegen, wie eine gewisse Unaufgeregtheit, die lange Zeit als Langsamkeit missverstanden wurde. Zusammen mit dem berühmten schwäbischen Fleiß - und der sprichwörtlichen Sparsamkeit - haben die Schwaben ihre Region nach vorn gebracht, und darauf sind sie auch ein bisschen stolz. All das schwingt auch mit, wenn man nach Stuttgart fährt. Dort befindet sich eine typische johannische "Reisegemeinde": Manche Mitglieder fahren über 150 Kilometer, um zum Gottesdienst zu kommen.

Informieren Sie sich auf unserer Internetseite über unsere Aktivitäten und Termine – vielleicht können wir Sie dann ja auch bald bei uns begrüßen. Willkommen!

Die Gemeinde

Jahrzehntelang war die Gemeinde sehr gut in der Stuttgarter Jugendherberge untergebracht. Nach mehreren Ortswechseln finden nun die Gottesdienste und Gemeindeaktivitäten in einer Musikschule in Ötisheim in der Nähe von Pforzheim statt. Im Juli 2008 konnte die Gemeinde ihr 75-jähriges Bestehen feiern und damit auf eine bewegte Zeit zurückblicken.

1933 kamen Anhänger Joseph Weißenbergs in den Raum Stuttgart und machten dort seine Lehre bekannt. Die Andachten fanden abends um 20 Uhr in der Wohnung des Gemeindeführers statt. Das 1935 verhängte Kirchenverbot traf auch die Gemeinde, so dass erst nach Ende der NS-Diktatur wieder johannische Gottesdienste durchgeführt werden konnten. Am 24. August 1952 wurde die Gemeinde wiedergegründet. Am 21. Oktober 1962 erhielt die Gemeinde ihr Banner.

Vielleicht gerade wegen der weiten Anfahrtswege entstand bei den Stuttgarter Gemeindemitgliedern ein intensives Zusammengehörigkeitsgefühl. Auch das Wirken der jeweiligen Gemeindeführer hatte und hat einen großen Anteil daran, weswegen sich die Mitglieder mit viel Liebe an sie erinnern.

Eine "Reisegemeinde" zu sein, bedeutete für die Stuttgarter, auch sonst sehr oft unterwegs zu sein. Möglichst einmal im Jahr trifft man sich mit den Nachbargemeinden Baden-Baden und Wiesbaden, zu den großen Kirchenfesten ging es vor der Wende nach Berlin ins St.-Michaels- Heim und danach auch in die Friedensstadt und dann ist "in der Nähe" ja noch ein weiteres Aufgabengebiet: Gut Schönhof und der Stempferhof in Franken. Ab 1975 lernten die Stuttgarter nicht nur die gute fränkische Luft, sondern auch Arbeitseinsätze, Kartoffelernten, Steine sammeln, Unkraut zupfen und so manch andere ungewohnte Arbeit kennen, sondern auch, wie schnell man 270 Kilometer Anfahrtsweg schaffen kann.

Was denken die Stuttgarter nun über sich? In einem Gespräch der Gemeindemitglieder, was sie an ihrer Gemeinde schätzen, gab es als Antworten unter anderem: die familiäre Atmosphäre und die Gemeinschaft, das gute Miteinander und der Zusammenhalt, der Spaß miteinander, die Herzlichkeit der Mitglieder und die Gastfreundschaft. Geschätzt werden die Gespräche der Mitglieder untereinander; man kann sich mit jedem jederzeit unterhalten, wenn man mal Probleme hat. Dabei sind sie gern unterwegs und bieten mit Freude Maultaschen und Glühwein auf den Weihnachtsbasaren verschiedener Gemeinden an. Ob Arbeitseinsätze, Grillfeste, gesellige Unternehmungen oder der Besuch von kulturellen und kirchlichen Ausstellungen, der Stuttgarter Jahresplan bietet einiges. Nicht zuletzt freuen sich die Stuttgarter über den guten Kontakt zu andern Gemeinden und loben die positive und aktive Arbeit des Gemeindeführers.

Lauter gute Gründe, mal im Schwabenländle vorbeizuschauen!