Am Südrand der Magdeburger Börde, südlich der sachsen-anhaltinischen Lan-deshauptstadt Magdeburg, liegt die Stadt Staßfurt. Sie wurde im Jahre 806 erstmals urkundlich erwähnt, und erhielt bereits 1180 das Stadtrecht. Am 19. Mai 1928 wurde die Gemeinde gegründet. Die Wiedergründung nach der Verbotszeit der Kirche war im Dezember 1946. Mit dem Gottesdienst am 29. Februar 1976 erfolgte die Zusammenlegung der in der Region ansässigen Gemeinden Bernburg, Calbe, Förderstedt, Magdeburg und Staßfurt.
Durch die Zusammenlegung der Gemeinden nach Staßfurt, ergab sich bald die Frage nach Umbau und Erweiterung des Gemeinderaumes. Der begann 1981 mit einem Arbeitseinsatz von Gemeindemitgliedern aus Quedlinburg und Halberstadt und wurde mit dem Dankgottesdienst am 2. Juni 1984, an dem Kirchenoberhaupt Josephine Müller teilnahm, abgeschlossen.
So vielschichtig wie die Regionen sind, aus denen die Gemeindemitglieder vereint wurden, so vielschichtig sind auch die Menschen mit ihren Ansichten und Neigungen. Alles in allem sind sie fröhliche, herzensgute Helfer im Weinberg des Herrn. Bei der kameradschaftlichen Arbeit am Gemeinderaum sind sich alle näher gekommen und als Gemeinde zusammengewachsen.
Mit der Grenzöffnung am 9. November 1989 veränderte sich auch der Charakter dieser Region grundlegend. Vieles geriet in Aufbruch, es erschlossen sich neue Aufgaben und Herausforderungen, doch auch Tiefs mussten überwunden werden. Auf Grund privater Interessen wurde 1991 der Gemeinde ihr Raum in Staßfurt gekündigt. Trotz intensiver Bemühungen ging nach 64jähriger Nutzung dieses Zuhause für die Gemeinde verloren.
Seit 1. Juni 1992 fanden die Gottesdienste in der Grundschule "Ludwig Uhland" in Staßfurt, Kirchplatz 1, statt. Hier nutzten die Gemeindemitglieder die Schulräume und den Speiseraum einschließlich Küchenbereich. Seit April 2018 ist die Gemeinde in neuen Räumlichkeiten in Egeln, im Neuen Weg 1, zu Gast bei der Neuapostolischen Kirche.
Weil die Gemeinde über kein eigenes Domizil mehr verfügt, engagiert sie sich um so lieber im Zuhause aller johannischen Kirchenmitglieder: in der Friedensstadt. Im Juni 1994 übernahmen die Gemeinden Staßfurt, Hannover und Quedlinburg dort die Patenschaft für ein Haus in der Birkenstraße. Dieses ist mittlerweile dank des Einsatzes vieler Helfer saniert worden und dient als Wohn- und Ferienhaus. Diese vielen Arbeitseinsätze in der Friedenstadt und das Engagement für diese Patenschaft festigten wiederum die Freundschaft der Staßfurter mit den Gemeinden Hannover und Quedlinburg. Seitdem begehen diese drei ihre Gemeindetage gemeinsam in der Friedensstadt, wobei dann auch Arbeitseinsätze stattfinden. Nach getaner Arbeit sind die Grillabende, die Fröhlichkeit und die stimmungsvollen Lieder unvergesslich. Dies zieht auch immer wieder Bewohner der Friedensstadt an, die dann gern gesehene Teilnehmer sind.
Das heutige Gemeindeleben ist geprägt von tiefen Freundschaften unter den Mitgliedern. Damit sich der Zusammenhalt auch zwischen den Gemeinden weiter festigt und diese noch näher zusammenkommen, finden seit nunmehr zwei Jahren mehrmals im Jahr in den Gemeinden Staßfurt und Quedlinburg wechselseitig gemeinsame Gottesdienste statt. Davon profitieren nicht nur die beiden kleinen Gemeindechöre, sondern alle Teilnehmer. Mehrmals im Jahr laden die Gemeinden zu gemeinsamen Aktionen unterschiedlicher Art ein. Wir freuen uns auch auf ihren Besuch!