Was ist der Johannische Kirchentag?

Alljährlich begehen die johannischen Christen in der Woche um den 24. August, dem Geburtstag des Kirchengründers Joseph Weißenberg (1855–1941), eine Kirchentagswoche. Die Woche ist immer geprägt durch Gottesdienste, Gesprächskreise, Vorträge, kulturelle Ereignisse, ehren­amtliche Aufbaueinsätze sowie Zeit, um in der Gemeinschaft beisammen zu sein. Mitglieder und Glaubensfreunde aller Gemeinden und aller Altersstufen sowie Gäste nehmen an den Aktivitäten teil und gestalten sie mit. Höhepunkt der Woche ist der Fest- und Abschlussgottesdienst am Kirchentagssonntag auf dem Waldfrieden-Gelände.

Die Möglichkeit, im Rahmen der Kirchentagswoche in gläubiger Gemeinschaft zusammenkommen zu dürfen, empfinden viele Menschen als Geschenk des Herrn und als Ausdruck seines Willens, den Einzelnen schon hier auf Erden in seine Gemeinschaft aufzunehmen und einzubinden.

So sind diese Tage immer auch eine Zeit von allen für alle, ein gegenseitiges Geben und Nehmen. Die Durchführung einer Kirchentagswoche ist nur aufgrund des ehrenamtlichen Engagements vieler Helfer möglich, denen auch an dieser Stelle für ihre Arbeit gedankt sei.

Die Anfänge des Johannischen Kirchentages

Der erste Kirchentag fand 1926 zum Reformationsfest in Berlin-Steglitz statt. Bis zum Kirchenverbot 1935 blieb es bei diesem Datum. Die neue Verbindung des Kirchentages ab 1946 mit dem Geburtstag Joseph Weißenbergs folgte der Bedeutung, die er in der Johannischen Kirche hat.

Noch in der Zeit vor der Gründung der Johannischen Kirche war am 24. August der Kreis derer, die Joseph Weißenberg gratulierten, sehr groß. Ab 1926 wurde das Fest seines Geburtstages in das Kirchenleben einbezogen. Nicht nur Einzelne gratulierten jetzt, es kamen Vertreter der immer zahlreicher werdenden Gemeinden und überbrachten Segenswünsche und Grußbotschaften. Mit dem fortschreitenden Ausbau der Friedensstadt vereinte der dem 24. August folgende Sonntag die Anhänger Joseph Weißenbergs zur großen „Nachfeier“. Da die Festhalle auf dem Waldfriedengelände nur zweitausend Menschen fassen konnte, fanden gleichzeitig bis zu sieben Gottesdienste statt.